Caritas macht Schule-Projekt
Gemeinsam mit Projektreferentin Anika Brüggemann von „Caritas macht Schule“ haben sich Essener Schülerinnen und Schüler in diesem Schulhalbjahr mit der Situation von Geflüchteten in Camp Moria 2 beschäftigt. Daraus entstanden sind kreative Projekte, um auf die Situation der Menschen in dem Geflüchtetencamp aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln.
Die Schüler:innen setzten sich angeleitet von Projektreferentin Anika Brüggemann intensiv mit der Situation im Lager Moria 2 auseinander. Sie sahen Videos, hörten Podcasts und lasen Zeitungsartikel. Sie beschäftigten sich mit den Briefen aus Moria, die im Rahmen der von der Caritas Essen organisierten digitalen Mahnwache wöchentlich unter dem #postausmoria vor einem nachgebauten Flüchtlingszelt vorgelesen wurden, sie hörten so aus erster Hand von einer 16jährigen Jugendlichen und ihren Erlebnissen oder von den Versuchen einer Ärztin, Kranke auf Lesbos notdürftig zu versorgen. Sie sahen Bilder vom schlammigen Untergrund, von Wäschekörben, die in den Zelten aufgehängt werden, um darin liegende Babys vor Nässe, Kälte und Ratten zu schützen. Für die Jugendlichen war vieles davon neu und zum Teil schockierend. Die Anteilnahme am Schicksal der Menschen und der Wunsch zu unterstützen waren groß.
Der EF-Kurs Katholische Religion des Carl-Humann-Gymnasium hatte die Idee den Menschen im Geflüchtetencamp Briefe zu schreiben, um zu zeigen, dass ihnen ihr Schicksal nicht gleichgültig ist. Diese Briefe wurden über die Organisation „Wave of Hope“ an eine Gruppe von Jugendlichen in Moria 2 verteilt. Die Antworten auf die Briefe der Essener Schüler:innen von den Jugendlichen aus Moria 2 sind gerade rechtzeitig vor den Sommerferien angekommen, so dass sich daraus die ein oder andere Brieffreundschaft ergeben könnte. Neben den Schüler:innen des Carl-Humann-Gymnasiums hatten auch Jugendliche der Johannes-Kessels-Akademie Briefe für die Menschen in Moria 2 gesendet.
Mit dem Thema Gerechtigkeit und Geflüchtetencamps beschäftigten sich Schüler: innen des 9er Religionskurs des Helmholtz-Gymnasium. Dabei haben sie ihre alltäglichen Selbstverständlichkeiten genauer in den Blick genommen: Ein Zuhause, in dem man sich sicher fühlen kann, Heizung, Strom, warmes Wasser, Familie und Freunde oder Schule. All diese Dinge und vieles mehr sind für die Menschen in einem Geflüchtetencamp nicht selbstverständlich. Wenn sie beispielsweise bei starkem Regen und Wind keine andere Wahl haben, als in einem Zelt zu "wohnen", dann kann das nicht gerecht sein. Mit einem Fotoprojekt auf Instagram-Kanal von youngcaritasessen setzten sie die Geflüchteten als Spielfiguren symbolisch in Szene, um ihre Solidarität mit den Geflüchtet zu zeigen und aufzuzeigen was für uns selbstverständlich ist und mehr wertgeschätzt werden sollte.
Viele der Schülerinnen und Schüler wollten den Menschen in Moria 2 auch finanzielle Hilfe zukommen lassen. So hatte der EF-Religionskurs des Mariengymnasiums die Idee einen Sponsorenlauf zu organisieren. 60 Schülerinnen und Schüler liefen dabei mehr als 1.000 Kilometer und sammelten so 1.870 € für die Geflüchteten in Moria 2. Der EF-Kurs Katholische Religion des Carl-Humann-Gymnasiums gestaltete Festivalbänder mit dem Aufdruck „Für Moria“ und verkaufte diese Bänder während der Pausenzeiten. Dabei kam ein Erlös von knapp 1.000 € zusammen, der an die Hilfsorganisation Wave of Hope gespendet wurde, die sich auf Lesbos insbesondere für Kinder und Jugendliche einsetzt.
„Ich bin begeistert mit wie viel Herz und Kreativität die Schülerinnen und Schüler sich für die Menschen in Moria 2 eingesetzt haben. Gemeinsam sind tolle Projektideen entstanden, die wir im letzten Schulhalbjahr trotz der erschwerten Corona-Bedingungen umsetzen konnten“, so Anika Brüggemann, Projektreferentin „Caritas macht Schule“. Das Ziel des Projekts „Caritas macht Schule“ ist es, Schülerinnen und Schüler an soziale Themen heranzuführen und eigene soziale und ökologische Projektideen entwickeln zu lassen und bei der Umsetzung zu unterstützen.